Die prestigeträchtige Zeitschrift "Deutsche Kultur" widmet den Tagungsbänden der Konferenzen: "Musil al MUSIL" eine Monographie. Mit dieser Initiative wollte das Museum die nicht zufällige Namensgleichheit in einem fruchtbaren Dialog mit einem Autor entwickeln, der Themen, die im Mittelpunkt der Mission einer Institution zur Verbreitung der technischen Kultur stehen, besonders scharf behandelt hat: die Beziehung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, die Auswirkungen technologischer Innovationen auf das Leben der Menschen, die Beziehung zwischen der Alltagssprache und den Codes des wissenschaftlichen Wissens.
Ein besonderer Dank geht von der Fondazione MUSIL an Prof. Micaela Latini, die engagierte wissenschaftliche Koordinatorin der beiden Konferenzen und eine wesentliche Ansprechpartnerin für die Veröffentlichung in einer so prestigeträchtigen Zeitschrift.
Die Konferenzen wurden in Zusammenarbeit mit der Universität Ferrara (Abteilung für Humanwissenschaften) und unter der Schirmherrschaft des “Robert-Musil-Instituts für Literaturforschung” in Klagenfurt, des Istituto italiano di Studi germanici, des Österreichischen Kulturforums (in Mailand und Rom), der Associazione italiana di germanistica und der Università Cattolica di Milano, Standort Brescia, organisiert.
Das erste Treffen fand am 30. September 2022 statt, im Jahr, das den achtzigsten Todestag Robert Musils markiert. Im Mittelpunkt dieses Termins stand die Passage des Schriftstellers in Italien, wobei einige besonders bedeutsame Etappen verfolgt wurden: die Region zwischen Südtirol, Trentino und Isonzo während des Ersten Weltkriegs; die Stadt Rom, mit der seine Frau Martha Heimann verbunden war und die den Schauplatz verschiedener Schriften darstellt; und schließlich Edolo im Val Camonica, also genau an dem Ort, an dem das Museum für Wasserkraft steht, das die erste Konferenz beherbergte. In dieser Gegend verbrachte der Schriftsteller einige Wochen während der dramatischen Exilreise, die ihn am 2. September 1938 in die Schweiz führte.
Im Mittelpunkt des zweiten Treffens, das im Mai 2024 im Eisenmuseum in Brescia stattfand, stand hingegen das Thema Wissenschaft und Technik, stets in Kontinuität mit der Mission des Museums. Insbesondere konzentrierte sich die Konferenz auf die Beziehung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und auf die Codes des wissenschaftlichen Wissens. Dies ist, wie bekannt, ein grundlegender Aspekt in Musils Literatur, des „mathematischen Menschen“, der zunächst Maschinenbau an der Technischen Universität Brünn studierte und sich dann der Philosophie widmete, indem er eine Dissertation über die Theorien des Physikers Ernst Mach und insbesondere über dessen Analyse der Empfindungen verfasste.
Die beiden Konferenzen in Brescia wurden im Zeichen der Interdisziplinarität organisiert und konzipiert und brachten Germanisten, Philosophen, Wissenschaftshistoriker und Essayisten aus Italien und Österreich zusammen. Wie aus den Seiten des Werkes hervorgeht, analysierte jeder Beitrag einen anderen Aspekt und warf ein neues Licht auf einen Autor mit einer sehr komplexen und vielfältigen Physiognomie.
Die Zeitschrift wird am 29. Oktober in Rom im Kulturzentrum Moby Dick im Beisein der beiden Herausgeber und zweier Autoren, Prof. Marina Freschi und Prof. Franz Haas, vorgestellt.


